Heute habe ich Felix kennengelernt. Felix ist 21, Alkoholiker und drogenabhängig. In den wenigen Minuten, in denen ich mit ihm gesprochen habe, hat er mir mehr von sich und vom Leben gezeigt, als so manch anderer in drei Stunden. Auch wenn er vielleicht auf den ersten Blick nicht so wirken mag (er kann sich kaum auf den Beinen halten), ist Felix ein Korrekter – er hat das Herz am rechten Fleck. Er will nicht um Geld betteln, obwohl er welches braucht, er siezt mich, obwohl ich klar in seinem Alter bin, er merkt selbst, dass manche seiner Bemerkungen so rüberkommen, als ob er mich anbaggern würde, er macht mir Mut, dass auch für mich irgendwann der Richtige kommen wird, obwohl grad eher er derjenige ist, der jemanden braucht. Er sagt, er will sein Leben wieder auf die Reihe kriegen – er muss – er erzählt von seiner Schwester und dass er zu seiner Mutter nach Berlin fahren will. Ich sage ihm, dass er sich therapeutische Hilfe suchen sollte, er stimmt mir zu, und meint, dass ich ihn an seine frühere Therapeutin erinnere. Ich gebe ihm ein bisschen Geld, damit er sich eine Fahrkarte kaufen kann, wir umarmen uns zum Abschied.
Felix
Felix
Felix
Heute habe ich Felix kennengelernt. Felix ist 21, Alkoholiker und drogenabhängig. In den wenigen Minuten, in denen ich mit ihm gesprochen habe, hat er mir mehr von sich und vom Leben gezeigt, als so manch anderer in drei Stunden. Auch wenn er vielleicht auf den ersten Blick nicht so wirken mag (er kann sich kaum auf den Beinen halten), ist Felix ein Korrekter – er hat das Herz am rechten Fleck. Er will nicht um Geld betteln, obwohl er welches braucht, er siezt mich, obwohl ich klar in seinem Alter bin, er merkt selbst, dass manche seiner Bemerkungen so rüberkommen, als ob er mich anbaggern würde, er macht mir Mut, dass auch für mich irgendwann der Richtige kommen wird, obwohl grad eher er derjenige ist, der jemanden braucht. Er sagt, er will sein Leben wieder auf die Reihe kriegen – er muss – er erzählt von seiner Schwester und dass er zu seiner Mutter nach Berlin fahren will. Ich sage ihm, dass er sich therapeutische Hilfe suchen sollte, er stimmt mir zu, und meint, dass ich ihn an seine frühere Therapeutin erinnere. Ich gebe ihm ein bisschen Geld, damit er sich eine Fahrkarte kaufen kann, wir umarmen uns zum Abschied.