Wenn Ihr diese Zeilen hier lest, dann wisst Ihr, dass ich noch lebe und gut in Island angekommen bin. ;) Genauer gesagt hier, in Akureyri!
Aber alles der Reihe nach: Die letzten Tage in Hamburg waren stressig. Zwischen Weihnachten schon vorbei und Silvester noch nicht ganz da, wurden die letzten organisatorischen Dinge für meine große Reise erledigt. Eine Party für meine Freunde wurde noch geschmissen, wobei da zeitweise nicht ganz klar war, ob sie würde stattfinden können, weil ich krank war… Meine Packliste hatte ich schon vor Monaten geschrieben, das war also kein Thema. Nach Silvester ging’s dann aber erst richtig los mit den Vorbereitungen. Die Wohnung musste geputzt werden bis zum geht nicht mehr (soll schließlich vorzeigbar für meine Untermieterin sein), ganze Schränke wurden ausgeräumt, zehn Millionen Kleidungsstücke und anderer Krams, von dem ich mich wirklich gefragt habe, ob ich ihn brauche, wurde auf den Dachboden verfrachtet, und das große Packen begann. Das hatte ich mir etwas leichter vorgestellt, denn schließlich wusste ich ja schon, was mitsoll. Aber es war einfach soooo viel!! Das hat vorne und hinten nicht gepasst und ich musste quetschen, neu packen, wieder quetschen und ein paar Sachen wurden dann doch nicht mitgenommen. Das hat mich einiges an Nerven und auch ein paar Tränen gekostet.
Geschruppt wurde dann am nächsten Tag, wobei mir netterweise meine Mama noch geholfen hat. <3
Am letzten Abend ging‘s dann zu meinem Freund, um am nächsten Morgen von dort aus zum Flughafen zu fahren. Nach ein paar Abschiedstränen meinerseits, habe ich mich dann mit Sack und Pack auf nach Island gemacht.
Erster Stop: Kopenhagen. Mit 30 min Verspätung gelandet und gleich zum nächsten Gate gegangen. Das Wetter ist so, wie ich es eigentlich von Island erwartet habe. Starker Wind, kalt und horizontal fallender Regen. Hm, naja, bin ja zum Glück nur auf der Durchreise…
Zweiter Stop: Reykjavik. Mega große Maschine und ich hoffe auf Gratis Essen. Leider werde ich da enttäuscht… Dafür ist die Ausschicht auf Island im Landeanflug grandios. In Reykjavik selbst muss ich mit all meinem Zeugs den Flughafen wechseln, um dort in meinen dritten Flieger zu steigen. Beim Baggage Reclaim treffe ich eine andere Erasmus Studentin. Zusammen ist der Bus schnell gefunden und es geht vom Keflavik Airport zum domestic Airport. Ich hab keinen Bock mehr… Die Reise dauert schon viel zu lang und ich will nicht nochmal fliegen. Leider habe ich keine Wahl…
Der domestic Airport ist der niedlichste Flughafen, den ich je gesehen habe! Ein kleines Häuschen, dahinter direkt das Rollfeld. Innen drin fällt man quasi direkt in den Check-in Bereich und ein Raum weiter ist der „Wartebereich“ für die Gates. Die Maschine ist ein kleines Propeller-Flugzeug. Ach ja, und auf die Security wird gleich ganz verzichtet. Ich liebs!
Dritter Stop: Akureyri. Endlich bin ich da angekommen, wo ich die nächsten paar Monate leben werde! Zusammen mit ein paar anderen Erasmus-Studenten, die ich am domestic Airport getroffen habe, werden noch schnell Taxis zu den Unterkünften organisiert. Und dann ist es endlich geschafft und ich stolpere mit meinem ganzen Zeug in mein zukünftiges Zimmer rein.
Hier also gleich mal ein paar Eindrücke davon! Dekoriert gefällt es mir auf jeden Fall schon besser als gestern Abend. :) (Küche und Bad teile ich mir mit einer anderen Erasmus-Studentin.)
Am Abend wird dann nix mehr gemacht und ich falle mehr oder weniger in mein Bett.
Am nächsten Tag gehts los mit Auspacken und Dekorieren. Mein Zimmer fühlt sich sofort etwas gemütlicher und heimeliger an. :) Als nächstes geht’s zum Einkaufen, der nächstgelegene Supermarkt ist zum Glück nur 10 Minuten zu Fuß entfernt. Einen kleinen Fail gibt’s dann beim Abkassieren, denn ich habe mich für das eigenständige Kassieren entschlossen. Leider versteh ich nichts von dem, was mir die Kasse sagen will, sowohl schriftlich als auch mit Ton nicht. Beim ersten Mal finde ich den Fehler selbst. Also weiter scannen. Beim zweiten Mal jedoch steh ich aufm Schlauch und es kommt ein zwei Minuten später ein Mitarbeiter an, der mir wortlos die Kasse wieder “einstellt”. Also alles fertig gescannt, bezahlt und die Sachen in meinen Rucksack verfrachtet. Dumm nur, dass am Ende dieses Selbstzahl-Bereichs ‘ne Schranke ist, die sich nicht für mich öffnen möchte. In Deutschland muss man da dann den Beleg scannen. Leider habe ich aber keinen bekommen, ich hab extra nochmal bei meiner Kasse nachgeschaut. Auch da steh ich dann etwas dumm in der Gegend rum, bis mir besagter Mitarbeiter – wieder stumm – die Schranke aufmacht. Was ich da falsch gemacht habe, hab ich immer noch nicht verstanden. Ich werde mir das nächste Mal anschauen, wie andere Leute das hier machen.
Zuhause angekommen werden erstmal Nudeln mit Pesto gekocht und dann wird sich an ein paar Orga Sachen rangesetzt. Später am Tag beschließe ich doch nochmal einen kleinen Gang draußen zu machen und zwar zur Uni. Die ist nur 15 Minuten zu Fuß von mir entfernt und der Weg ist recht schnell gefunden. Alles klar, Uni sieht nett aus, also wieder umgedreht und nach Hause gegangen. Es hat währenddessen übrigens ordentlich geschneit und ich habe mich mit meiner Regenjacke und Regenhose bestens ausgestattet gefühlt. 💪
Morgen ist dann der Orientation Day für alle internationalen Studierenden. Ich bin gespannt, was die Uni da für uns vorbereitet hat, wie mein Stundenplan nun final aussieht und wen ich da noch so kennenlernen werde. :)
Also, bis dahin!