Heute gehts mir nicht so gut.
Ich weiß nicht, warum.
Okay, mir fallen schon Gründe ein, aber keiner davon trifft so wirklich zu.
Ich bin energie- und lustlos. Obwohl ich Dinge für die Uni zu tun habe, bekomme ich nichts davon gebacken. Stattdessen laufe ich ziellos durch die Wohnung oder liege aufm Boden und weiß nicht, was ich mit mir anfangen soll. Oder ich sitze an meinem Schreibtisch und bilde mir ein, dass ich produktiv bin, wenn ich schon zum 10. mal mir meinen Kalender für die nächsten Wochen anschaue, neue To Do Listen schreibe, und versuche alle Termine unter einen Hut zu bringen, gleichzeitig alles für die Uni zu schaffen und Zeit für mich zu finden.
Doch je länger ich mich mit dieser schier endlosen Planung befasse, desto überforderter fühle ich mich. Es sind zu viele Verpflichtungen und Scheinverpflichtungen.
Ich will zu viel von mir. Ich will all den geliebten Menschen in meinem Leben gerecht werden.
Die Woche hat zu wenig Stunden und Tage, um alles zu schaffen. Und gleichzeitig ist es komisch, wenn ich dann mal freie Stunden habe - dann weiß ich nicht, was ich mit mir machen soll. Ich fühle mich schlecht, so unproduktiv zu sein, aber ich kann mich gleichzeitig zu nichts motivieren.
Ich habe das Gefühl, dass das Leben gerade nur so an mir vorbeizieht und ich gar nicht mehr hinterher komme, alles in mich aufzunehmen und zu verarbeiten.
Mein Leben ist zu 100% durchgeplant. Und auch wenn ich ein Fan von Planung bin, ist es gerade zu viel davon.
Ich habe das Gefühl, ich plane mein Leben, um es erst dann im Anschluss zu leben. Dabei passiert das Leben ja die ganze Zeit…
Meine Flexibilität ballere ich mir mit Terminen zu. Das ist irgendwie gut, aber irgendwie auch nicht. Denn alle Dinge, die ich mache und unternehme, mache ich gerne – Tanzen, Freunde treffen, Babysitting, an der Bar arbeiten… Für diese schönen Erlebnisse brauche ich Termine, was dazu führt, dass ich plane und plane und plane, um dann das Geplante zu leben.
Die Pausetaste scheint mir gerade abhanden gekommen zu sein.
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